Der Sonnenhut

Sonnenhut/Echinacea purpurea

Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Die Erfolgsgeschichte des Sonnenhuts begann in Amerika. Vor etwa 200 Jahren beobachtete man, dass Sioux-Indianer mit großem Erfolg ihre Wunden mit dem Saft aus dem Sonnenhut behandelten. Dies war Grund genug, nach dem Geheimnis dieser Heilpflanze zu suchen; er hat auch bei uns seinen festen Platz in der Therapie und Prophylaxe verschiedener Krankheiten gefunden.

Von den drei Sonnenhutarten, die in der Naturheilkunde und Homöopathie Verwendung finden, kommt der Frischpflanzen-Presssaft des purpurroten Sonnenhutes (E. purpurea) am häufigsten zur Anwendung.

Frischpflanzen-Presssäfte und Tinkturen bzw. alkoholische Extrakte aus den Wurzeln und dem Kraut am Beginn der Blüte haben die Eigenschaft, die Infektabwehr des menschlichen Körpers durch eine unspezifische Stimulierung des Immunsystems zu stärken und ist in den letzten Jahren ein fester Bestandteil vorbeugender Therapien im Herbst und Winter geworden, um möglichst gesund durch die nasskalte Jahreszeit zu kommen. Die richtige Dosierung und möglichst rasche Anwendung sind entscheidend für den angestrebten Erfolg.

Anerkannt ist die Wirkung von Echinacea-Präparaten zur Stärkung der körpereigenen Abwehr bei grippalen Infekten oder fieberhaften Erkrankungen des oberen Respirationstraktes, d.h. Erkrankungen des Hals-, Nasen- und Rachenbereiches. Aber auch bei Arzneimitteln, die zur Behandlung von Erkrankungen der ableitenden Harnwege und der Prostata dienen, hat der Sonnenhut seinen Platz in der therapeutischen Anwendung.

Sowohl in der Phase der akuten Erkrankung als auch zur Verhinderung von wiederkehrenden Infekten haben sich Echinacea-Präparate bei den genannten Erkrankungen bewährt. Kommen Sonnenhutextrakte im Frühstadium von akuten Erkältungskrankheiten zum Einsatz, besteht eine besonders hohe Aussicht auf ein rasches Abklingen der Infektion.

In Arzneimitteln zur äußerlichen Anwendung finden sich Sonnenhutextrakte in Salben, die die Wundheilung fördern; aber auch in Zahnpasten wird der Sonnenhut zusammen mit anderen Pflanzenextrakten zur Straffung und Gesunderhaltung des Zahnfleisches eingesetzt.

Wechselwirkungen und Gegenanzeigen

Vereinzelt kommt es auch beim Sonnenhut, wie auch bei anderen Vertretern der Familie der Korbblütler, zu allergischen Reaktionen als Nebenwirkung. Eine Anwendung bei Tuberkulose, Leukosen, Kollagenosen, multipler Sklerose, AIDS–Erkrankungen, HIV-Infektion oder anderen Autoimmunerkrankungen ist nicht zu befürworten und gilt als Gegenindikation.

Vorkommen: Süd- und Zentralamerika, häufig angebaut
Verwendete Pflanzenteile: Blüte, Kraut, Wurzel
Wirkungen: antiviral, Steigerung der Phagozytose, Steigerung der Immunabwehr, Förderung der Wundheilung
Indikation: Erkältung – grippale Infekte, Niere – Blase – Prostata, Haut
Verarbeitung: Arzneimittel,Tee, Salbe,Extrakt / Tinktur